Eigentlich bin ich ja der kleine Häppchen-Typ. Torten…mhhh, meistens bekommt man immer so ein großes Stück ab, dass einem nach dem zweiten Bissen eigentlich genug Zucker und Butter für eine Woche zu sich genommen hätte. Aber dann bekam ich das Buch „Torten“ von Linda Lomelino, herausgegeben vom AT Verlag zugeschickt. Und war begeistert. Warum? Das lest ihr ein paar Zeilen weiter unten.
Hier findet ihr meine kleine Buchrezension:
Inhalt:
Inhalt und Titel würde ich sagen sind ident. ;O) Es geht um Torten. Aber nicht um herkömmliche Torten, die wir ja sowieso alle kennen und schon zig tausend mal gegessen haben. Nein, es geht um Linda Lomelinos Lieblingstorten, die sie uns mit viel Liebe und ganz vielen Anleitungen und Tipps näher bringt. Es ist eine Art Hommage an die Torten dieser Welt.
Die Rezepte:
Jede Torte ist anders. Linda zeigt mit ihren Rezepten eine Vielfalt an Tortenböden und Füllungen und überrascht immer wieder mit ihrer Kreativität bei der Umsetzungen. Jede Torte für sich scheint nicht nur ein Geschmackserlebnis zu sein, sondern auch ein Segen für die Augen. Von der Oreo-Torte über die Schwarzwälder-Kirsch-Torte bis hin zur Passionsfrucht-Eistorte findet man wirklich jede erdenkliche Tortenvariation in diesem Buch. Und auch wenn man das Buch zum dritten und vierten Mal durchschaut wird man wieder auf jeder Seite überrascht. Denn es ist die Liebe zum Detail, die dieses Werk aus der Masse herausstechen lässt. Und das Beste: die Tortengröße! Der Durchmesser beträgt immer 15 bis max. 24cm. Somit ist das Tortenstück klein und fein. Leider muss ich mich noch auf die Suche nach einer 15cm-Tortenform machen. Meine kleinste Form ist nämlich 18cm, wie man an meiner „flachen“ Torte erkennen kann.
Layout und Fotografie:
Alle Rezepte werden mit einer oder mehreren wunderschönen Fotografien getoppt. Am liebsten würde man mit der Gabel ins Buch reinstechen, um ein Stück von der Torte zu bekommen. Aber nicht nur die Torten stehen im Rampenlicht, auch die vielen Tipps und Anleitungen wurden wundervoll fotografisch integriert. Das Buch an sich ist sehr übersichtlich gestaltet und die Rezeptangaben inkl. der Fotos gehen meistens über vier Seiten. Was aber nicht störend ist, da es so auch groß genug geschrieben ist und man auf keine Lupe angewiesen ist.
Aufmachung allgemein:
Das Cover ist schön schlicht und elegant gehalten, obwohl rosa eine dominante Farbe dabei ist. Aber durch den schwarzen Hintergrund wird es runtergespielt. Die Blätter sind etwas dicker und lassen sich gut greifen, da auch das Papier matt ist. Die Fotos kommen auch ohne Glanz wunderbar natürlich zur Geltung. Am Anfang wird durch viele Abbildungen gezeigt, wie man es am besten angehen sollte. Das ist super für Neulinge, aber auch für Erfahrene.
Für wen eignet sich das Buch?
„Torten“ ist sicherlich auch ein Buch für Neo-Tortenbäcker, da es so gut beschrieben ist. Da kann gar nichts mehr schief gehen. Aber auch für Hobby-Bäcker und Fortgeschrittene sind sicherlich viele Anregungen für die Tortendekoration dabei. Auch die Vielfalt der Rezepte regt immer wieder zum Gustieren und Ausprobieren an.
Natürlich habe ich auch noch ein Rezept ausprobiert für euch. Nämlich die Orangentorte mit Dulce de Leche (8-10 Stück).
Zutaten Dulce de Leche (am Vortag zubereiten):
1 Dose (400g) gezuckerte Kondensmilch (in Österreich gibt’s so etwas nicht im Supermarkt, aber ich wurde in einem Asia-Laden fündig, dort gab es eine Dose von Nestle)
Zutaten Orangenboden:
4 große Eier
100g Weizenmehl
1/2EL Speisestärke
100g Zucker
1/2EL Backpulver
1 Prise Salz
4 EL Sonnenblumen- oder Rapsöl
4 EL frisch gepresster Orangensaft (= ca. 1 Orange)
1 EL frisch geriebenen Orangenschale (= von ca. 2 Orangen)
1TL Vanillezucker
40g Zucker für den Eischnee
Zutaten Dulce-de-Leche-Creme:
400g Dulce de Leche
400ml Schlagobers
Zutaten Dekoration:
100g Schlagobers
Schokoladenspäne
Marzipan-Rosen (zB. von Dr. Oetker)
Dulce de Leche, ja was ist das eigentlich? Schon oft gelesen, aber noch nie gemacht. Endlich habe ich eine Dose gezuckerte Kondensmilch bekommen und konnte das Experiment beginnen. Die Dose vom Papieretikett befreien und in einem Topf mit köchelndem Wasser stellen. Das Wasser muss die Dose während der gesamten Kochzeit vollständig bedecken und darf nur sehr leicht köcheln. Ab und zu prüfen, ob sich noch genügend Wasser im Topf befindet. Nach 2 1/2 – 3 Stunden ist eine dicke Karamellcreme in der Dose entstanden. Dose aus dem heißen Wasser nehmen und abkühlen lassen. Bis zur weiteren Verarbeitung im Kühlschrank aufbewahren.
Und da ist sie die fertige Dulce de Leche. Schmeckt wie Karamellcreme.
Orangenboden:
Die Eier trennen, Eiweiß und Eigelbe auf separate Schüsseln verteilen. 4 Eiweiße und nur 3 Eigelbe (das 4. Eigelb einfach für etwas anderes verwenden) sollten nun Zimmertemperatur für die weitere Verarbeitung annehmen. Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen. Mehl, Speisestärke, 100g Zucker, Backpulver und Salz in eine Schüssel sieben. Öl, Eigelbe, Orangensaft, Orangenschale und Vanillezucker verquirlen. Die Mehlmischung dazu sieben und alles nur kurz zu einem Teig vermengen. Die Eiweiße in einer sauberen, trockenen Schüssel aufschlagen, bis sich weiche Spitzen bilden. Nach und nach nun 40g Zucker dazugeben und weiterschlagen bis ein fester Eischnee entstanden ist. Er sollte auch aus einer umgedrehten Schüssel nicht herausfallen. Behutsam etwa ein Viertel des Eischnees unter den Teig heben, um diesen aufzulockern. So wird der Teig besonders luftig. Ein weiteres Viertel und schließlich den Rest unterheben. Nicht mehr als notwendig rühren, es sollten allerdings keine weißen Eischneestreifen mehr sichtbar sein. Den Teig auf zwei nicht eingefettete Formen von 15cm Durchmesser (ich nahm 18cm) verteilen. Die Teigböden im vorgeheizten Ofen 25-30 Minuten backen. Die Form aus dem Ofen nehmen und umgedreht auf ein Kuchengitter stellen. Andernfalls sinken die Böden in der Mitte ein. Durch das Kuchengitter kann die Luft rund um die Form gut zirkulieren. Die Böden vollständig auskühlen lassen, dann mit einem Messer dem Formrand entlang lösen und stürzen.
Dulce de Leche-Creme:
Den Schlagobers steif schlagen und die Dulce de Leche hinzufügen und alles zu einer glatten Creme verrühren. > ruhig naschen…. sehr cremig…. Die Creme dann aber sofort weiterverwenden.
Die Torte zusammensetzen:
Die beiden Tortenböden horizontal halbieren, um vier dünne Böden zu erhalten. (Das habe ich nicht gemacht, da ich eine 18cm Form nahm und so der Teigboden von Haus aus viel flacher ausgefallen ist). Den ersten Boden auf einem Tortenteller legen und mit einer gleichmäßigen Schicht Dulce-de-Leche-Creme bestreichen. So mit zwei weiteren Böden fortfahren. Dann den vierten Boden mit der Schnittseite nach unten auflegen. Die gesamte Torte mit einer dünnen Schicht Dulce-de-Leche-Creme überziehen. Den Schlagobers nun steif schlagen und am oberen Rand der Torte ein Muster aufspritzen. Seitlich kann man die Torte noch mit Schokoladenspänen dekorieren. Da meine Torte für meine Mama zum Muttertag war gab’s Marzipan-Rosen, die gibt’s zB bei Dr. Oetker.
Ja, das war meine Muttertagstorte. Zum Probieren gibt’s leider kein Stück mehr. Alles aufgegessen. :O)
Auch wenn ich das Buch vom AT Verlag kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe, spiegelt die Rezension meine eigene Meinung wieder.
Ich hoffe mein Ausflug in die Welt der Torten hat euch gefallen. Viel Spaß beim Schmökern und Ausprobieren.
Alles Liebe,
Eure Nicole
PS: Das graue Tuch mit dem Spitzenmuster ist übrigens aus der neuen Kollektion von Green Gate und das pinke Tellerchen von Rice. Im Lovin‘ it!
Das sind ja schon keine einfachen Torten mehr. Dazu müsste man schon „Schmuckstücke“ sagen. 😉
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Hey Corinna, mit Liebe geht alles! Ich bin wirklich der Anti-Torten-Back-Typ normalerweise…
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